Katholiken glauben an den freien Willen als ein zentrales Prinzip ihres Glaubens. Für sie ist der freie Wille ein Geschenk Gottes, das es jeder Person ermöglicht, bewusste und moralische Entscheidungen zu treffen, zwischen Gut und Böse zu wählen. Dieser Glaube ist tief in der Schrift und der Lehre der Kirche verwurzelt, die betont, dass der Mensch auch nach der Erbsünde seine Fähigkeit zu wählen nicht vollständig verloren hat, obwohl sie geschwächt wurde. Das Konzil von Trient betonte, dass der freie Wille intakt bleibt und mit der Gnade Gottes zusammenarbeiten kann.
Die menschliche Freiheit ist nach katholischer Lehre eng mit der Würde der Person verbunden. Der Katechismus der Katholischen Kirche erklärt, dass menschliche Handlungen lobenswert oder tadelnswert sind, gerade weil sie aus der Freiheit hervorgehen. In Galater 5,13 fordert der heilige Paulus die Christen auf, ihre Freiheit nicht für sich selbst zu nutzen, sondern für andere, und zeigt damit, dass wahre Freiheit mit Liebe und Verantwortung verbunden ist. Daher glauben Katholiken an den freien Willen als die Fähigkeit, das Gute zu wählen, insbesondere bei der Suche nach dem Willen Gottes.
Die katholische Tradition betont auch, dass der freie Wille keine Lizenz ist, beliebig zu handeln, sondern eine Verantwortung. Wahre Freiheit, so die Lehre der Kirche, ist die Fähigkeit, sich an das moralische Gesetz Gottes anzupassen. "Gaudium et Spes" hebt hervor, dass "nur in Freiheit der Mensch sich dem Guten zuwenden kann", und unterstreicht damit, dass der Mensch seine Freiheit nutzen sollte, um Gutes zu tun und so das Bild Gottes zu reflektieren.
Auf die Frage "Glauben Katholiken an den freien Willen?" lautet die Antwort ja, und sie betrachten ihn als ein Fundament der Moral und der Beziehung des Menschen zu Gott. Der freie Wille ermöglicht es jeder Person, bedeutungsvolle Entscheidungen zu treffen, nicht nur für sich selbst, sondern auch im Einklang mit den göttlichen Plänen. Und durch die Gnade Gottes kann diese Freiheit gestärkt werden, sodass der Mensch Versuchungen überwinden und in völliger Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen leben kann.
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CIC 2022
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CIC 1732
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Galater 5,13: Lehrt, dass die Freiheit dazu da ist, anderen in Liebe zu dienen, nicht für egoistische Begierden.
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Deuteronomium 30,19: Zeigt, dass Gott klare Entscheidungen zwischen Leben und Tod bietet und den freien Willen stärkt.
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Josua 24,15: Betont, dass jede Person sich entscheiden kann, Gott zu dienen, und die Bedeutung der persönlichen Entscheidung hervorhebt.
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Sirach 15,14-15: Erklärt, dass Gott den Menschen frei geschaffen hat, um eigene Entscheidungen zu treffen, und die Entscheidungsfreiheit bekräftigt.
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Römer 6,16: Zeigt, dass die Wahl zwischen Sünde und Gerechtigkeit von der menschlichen Freiheit abhängt, und unterstreicht die moralische Verantwortung.
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Matthäus 7,13-14: Beschreibt den freien Willen, indem es von der Wahl des schwierigen Weges (Güte) oder des leichten Weges (Sünde) spricht.
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1 Korinther 10,13: Lehrt, dass Gott immer einen Ausweg aus Versuchungen bietet, aber es liegt an der Person, diesen zu wählen.
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Offenbarung 3,20: Veranschaulicht, dass Christus an die Tür des Herzens klopft, aber es die Entscheidung der Person ist, sie zu öffnen oder nicht.
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Jakobus 1,14: Erklärt, dass Versuchungen aus den eigenen Begierden entstehen und betont die persönliche Verantwortung bei Entscheidungen.
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Gaudium et Spes 17: https://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19651207_gaudium-et-spes_po.html
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