1 Die katholische Kirche bewahrt die Praxis zölibatärer Priester und Bischöfe aus theologischen, biblischen und historischen Gründen. Diese Tradition entspringt Jahrhunderten der Unterscheidung und des Verständnisses des priesterlichen Dienstes. Es handelt sich nicht um ein Dogma, sondern um eine kirchliche Disziplin, was bedeutet, dass sie geändert werden könnte, wenn die Kirche dies beschließt. Dennoch bleibt sie eine hoch geschätzte Praxis.
Zunächst ist zu verstehen, dass die biblische Grundlage für den Zölibat kein ausdrückliches Gebot ist, sondern eine Orientierung, die das Beispiel Christi und die Lehren des heiligen Paulus widerspiegelt. Unser Herr Jesus Christus gibt, wenn er über den Zölibat spricht, ein klares Beispiel in Matthäus 19,12: "Es gibt Eunuchen, die sich um des Himmelreiches willen zu Eunuchen gemacht haben. Wer das erfassen kann, der erfasse es." Jesus lehrt, dass einige freiwillig darauf verzichten, zu heiraten, um dem Reich Gottes mit größerer Freiheit zu dienen. Diese Wahl ist die geistliche Grundlage für den Zölibat von Priestern und Bischöfen.
Ein weiterer zentraler Punkt ergibt sich aus dem Brief des heiligen Paulus an die Korinther. In 1 Korinther 7,7-8 erklärt der Apostel, dass er es vorziehen würde, wenn alle so wären wie er, nämlich zölibatär. Er erklärt, dass der Zölibat es einer Person ermöglicht, sich auf die Dinge des Herrn zu konzentrieren, ohne Ablenkung. Er sagt klar: "Der Unverheiratete sorgt sich um die Dinge des Herrn, wie er dem Herrn gefallen kann." Hier sehen wir den theologischen und pastoralen Grund, der den Zölibat rechtfertigt.
